Page 16 - Wostok-Sonderausgabe über Tadschikistan
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                 Länderspezial Tadschikistan


                zur Erholungs-, Heil-, Sanatoriums- und  liegt das Jarowez-Resort. In den heißen  Rascht-Tal ideal für den Aufbau von Öko-
                Tourismuszone erklärt. Im Gebiet wurden  Quellen  werden  Muskel-,  Gelenk-,  Ner-  tourismus-Resorts.
                bis heute mehr als 920 Erholungszonen  ven- und Hautkrankheiten behandelt.
                ausgewiesen. Wichtige Tourismusobjekte  Das Rascht-Tal ist eine der schönsten
                sind die Resorts „Kochi Malika“, „Warsob-  Regionen ganz Tadschikistans mit saube-
                Palast“, „Gulobod“ und „Guli Maida“ so-  ren Flüssen und Seen, einzigartiger Flora
                wie das Ski-Resort „Safed Dara“. Zu den  – über 2 000 Heilkräuter und -pflanzen
                Sanatorien zählen „Chodscha Obi Garm“,  wachsen hier –, und Fauna, hohen Ber-
                „Sarob“ und das Ferienheim „Charangon“,  gen, tiefen Schluchten und gastfreundli-
                die ein breites Spektrum an Kur- und me-  chen  Menschen.  Beliebt  bei  Touristen
                dizinischen Dienstleistungen anbieten.  sind die malerischen Schluchten Kama-
                  Fährt man von Duschanbe aus in östli-  rob,  Tagoba,  Kalanak,  Dschafr,  Chidsch-
                che Richtung, so kommt man in die Ro-  borak,  Jasman  und  Choit,  die  ideal  für
                mit-Berge  und  das  Romit-Naturschutz-  Öko-, Jagd-, Wander- und Reittourismus
                gebiet. Viele Sehenswürdigkeiten, saube-  sind. Aber auch Bergsteiger und Rafting-
                res und frisches Wasser, seltene Flora und  Liebhaber kommen auf ihre Kosten.
                Fauna und ein gemäßigtes Klima sind in-  Der Rayon Lachsch ist berühmt für sei-  Gebiet Chatlon
                teressant für Besucher, angeboten wer-  ne Heilquellen, seine herrlichen Wasser-
                den  Ökotourismus,  Gesundheitstouris-  fälle, saubere Luft und schöne Schluch-  Territorium: 24 600 Quadratkilometer
                mus,  Berg-,  Wander-  und  Sporttouris-  ten.  95  Prozent  des  Rayons  sind  Berge  Administrative Gliederung: 4 Städte
                mus. In der Gegend gibt es eine Reihe von  und Hochgebirge, die höchste Erhebung  (Bochtar, Kulob, Nurek, Lewakant), 21
                Heilquellen, darunter „Sairon“ und „Obi  ist mit 5 900 Metern der Sat. Seit 2010  Kreise
                Schifo“, die der Behandlung unterschied-  werden  von  Lachsch  aus  internationale  Verwaltungszentrum: Bochtar (ehemals
                licher  Krankheiten  dienen.  Das  16 000  Bergsteigerexpeditionen  zur  Besteigung  Kurgonteppa)
                Hektar  große  Naturschutzgebiet  Romit  des Pik Ismoil Somoni (7 495 Meter) unter  Bevölkerung: 3,5 Millionen Einwohner
                wurde 1959 ausgewiesen und ist bekannt  Teilnahme von Alpinisten aus mehr als 15  Ethnische Zusammensetzung: 81,8 Pro-
                für  seine  überwältigende  Waldland-  Ländern durchgeführt.           zent Tadschiken, 12,9 Prozent Usbeken
                                                                                         Das im Südwesten Tadschikistans ge-
                                                                                       legene Wilojati Chatlon (Gebiet Chatlon)
                                                                                       ist  eines  der  am  dichtesten  besiedelten
                                                                                       Gebiete des Landes. Hier leben 3,5 Millio-
                                                                                       nen Menschen, das sind 35 Prozent der
                                                                                       Bevölkerung  Tadschikistans.  Das  Gebiet
                                                                                       Chatlon  entstand  per  Präsidiumsbe-
                                                                                       schluss des Obersten Sowjets der Tadschi-
                                                                                       kischen SSR am 8. September 1988 als
                                                                                       Zusammenschluss der Gebiete Kuljab und
                                                                                       Kurgan-Tjube. Am 24. Januar 1990 wurde
                                                                                       das Gebiet auf Beschluss des Präsidiums
                                                                                       des Obersten Sowjets wieder in die Ge-
                                                                                       biete  Kuljab  und  Kurgan-Tjube  aufge-
                                                                                       teilt, die dann am 2. Dezember 1992, nun
                                                                                       vom  Obersten  Sowjet  der  Republik  Ta-
                                                                                       dschikistan, wieder zum Gebiet Chatlon
                                                                                       zusammengelegt  wurden.  Das  Gebiet
                                                                                       liegt  zwischen  der  Hissar-Gebirgskette
                                                                                       und dem Fluss Pjandsch, es grenzt im Sü-
                                                                                       den  und  Südosten  an  Afghanistan,  im
                                                                                       Westen an Usbekistan, im Norden an die
                                                                                       tadschikischen Gebiete unter Republika-
                                                                                       nischer Verwaltung und im Osten an das
                Wiedereröffnung des Kultur- und Erholungsparks  26 Kilometer von Wachdat liegt in ei-  Autonome  Gebiet  Gorno-Badachschan.
                „TUS“ in Schachritus
                                                   ner tiefen Schlucht das Sanatorium „Tan-  Zwei große Flüsse durchziehen Chatlon,
                                                   dykul“, das berühmt ist für seine heilen-  das sind der Pjandsch und der Wachsch,
                schaft.  Birken-  und  Maulbeerwäldchen  den  Heißwasserquellen,  deren  Wasser,  wichtige Wasseradern sind zudem Kofar-
                wechseln sich ab mit Ahorn, Weiden, Öl-  wenn  es  aus  dem  Boden  kommt,  eine  nigon, Kyzylsu und Jachsu. Gegliedert ist
                bäumen,  dazwischen  wilde  Obstbäume,  Temperatur von 95 Grad Celsius hat. Die  das 24 600 Quadratkilometer große Ge-
                von  Apfel  und  Birne  über  Kirsche  und  Quellen  dienen  der  Behandlung  von  biet in 4 kreisfreie Städte (Bochtar, Kulob,
                Zwetschge bis hin zu Walnüssen, Pistazi-  Haut-,  Leber-,  Nervenkrankheiten  und  Nurek und Sarband) und 21 Kreise.
                en und Mandeln. In höheren Lagen er-  Rheuma. Direkt daneben sprudelt kaltes  Tadschiken haben einen Anteil von 81
                strecken sich alpine Wiesen, die mit ihren  Quellwasser.               Prozent  an  der  Bevölkerung,  Usbeken
                farbenfrohen  Tupfern  aus  Tulpen,  Kro-  Der Rayon Sangwor mit seinem ange-  stellen  rund  12,9  Prozent  der  Bevölke-
                kussen, Iris, Mohnblumen, Geranien und  nehmen Klima, reicher Natur, der frischen  rung, sie leben vor allem im westlichen
                Bergveilchen erfreuen. Auf 1 200 Metern  Bergluft und den sauberen Quellen ist im  Teil  Chatlons.  Turkmenen  haben  einen

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